WiYou.de – Ausgabe 4/2023

„Wer nichts wird, wird Wirt.“ Vielleicht hast du dieses scherzhafte Sprichwort schon einmal gehört. Woher dieser Spruch kommt, ist nicht ganz geklärt. Wahrscheinlich bezieht er sich darauf, dass man in Deutschland, umWirt – im Sinne des Betreibers einer Gastwirtschaft – zu werden, nicht zwingend eine Ausbildung braucht. Mit einem Kurs erhält jeder die Erlaubnis, ein Gastgewerbe zu eröffnen. Was aber schwieriger ist als eine Gaststätte zu eröffnen, ist eine Gaststätte zu halten. Da kommt das „Wirtschaften“ zum Tragen. „Wirtschaften“ bedeutet, dass der Wirt sich genau überlegen muss, wie er seinen Betrieb führt: Er muss Preise kalkulieren, Waren einkaufen, Angestellte beschäftigen und bezahlen, Verträge einhalten und dafür sorgen, dass Kunden kommen. Das kommt nicht nur in der Gastwirtschaft zum Tragen, sondern überall in der Wirtschaft. Daher gibt es so viele verschiedene Berufe, die das Wort „Wirt“ im Namen tragen: Landwirt, Tierwirt, Pferdewirt und viele weitere. Was sie gemeinsam haben, ist, dass sie alle innerhalb ihres Unternehmens Gewinn erzielen möchten. Auch die Verwaltungswirte und Finanzwirte brauchen ein wirtschaftliches Know-how, auch wenn sie kein eigenes Unternehmen führen, sondern in einer Behörde arbeiten und dort die Regeln und Gesetze im Blick behalten. Auf den ersten Blickwirkt es vermutlich komisch, dass auch wenn wir bei demWort „Wirt“ zuerst an einen Gastwirt denken, es in der Gastronomie und Hotellerie keinen Ausbildungsberuf mit dieser Bezeichnung gibt. Stattdessen gibt es Hotelfachleute, Köche, Fachmänner und -frauen für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie und Kaufleute für Hotelmanagement. Genau diese Vielfalt an Wirts-Berufen schauen wir uns in dieser Ausgabe genauer an. (sa) Wirt ist nicht gleich Wirt Elke - stock.adobe.com

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